Neugierde stärkt freundschaftliches Band
Städtepartnerschaft: Jährliches Treffen findet diesmal in Bognor Regis im englische Seebad in West Sussex statt
„Städtepartnerschaften sind eine ganz tolle Sache. Die Anfänge reichen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück, als man so drastisch vor Augen hatte, wie wichtig das Miteinander anstatt des scheinbar ewigen Gegeneinanders ist“, ließ Weils Bürgermeister Lorenz Wehrle bei seiner Ansprache in Bognor Regis beim offiziellen Empfang im Sportheim des Fußballklubs „The Rocks“ wissen. Im Süden Englands waren zum Städtepartnerschaftstreffen nicht nur Vertreterinnen und Vertreter aus der 3-Länder-Stadt zu Gast, auch eine Abordnung aus Trebbin reiste in das englische Seebad in West Sussex.
Wieder einmal war es Zeit, die Städtepartnerschaft in den Fokus zu rücken und gemeinsame Zeit zu verbringen. Die jährlichen Treffen des befreundeten Trios finden abwechselnd in der jeweiligen Stadt statt. Vergangenes Jahr führte die gemeinsame Reise nach Brandenburg, heuer an den Ärmelkanal und kommendes Jahr ist wieder Weil am Rhein Gastgeber.
Bognor Regis ist mit Weil am Rhein seit dem 6. September 1987 verschwistert, am 31. März 1990 kam die Städtepartnerschaft mit Trebbin aus dem Kreis Teltow-Fläming nicht weit weg von Berlin hinzu. Seither besteht ein freundschaftliches Band, das zusammenhält, dank vieler persönlicher Kontakte zwischen Menschen, die sich neugierig begegnen, die die Kultur und Lebensweisen eines jeden anderen kennenlernen und gemeinsame Erfahrungen sammeln möchten.
Miteinander statt gegeneinander, gemeinsam statt einsam, und das in einer Zeit, in der es nicht mehr selbstverständlich ist, zusammenzustehen und einander zu helfen, wie Bürgermeister Wehrle anmerkte. „Unsere Städtepartnerschaft ist ein kleiner, aber doch so wichtiger Baustein und Beitrag, dass die Menschheit sich aufmacht, einen gedeihlichen Weg einzuschlagen.“
Nachdem man in den vergangenen Jahrzehnten dachte, das Zusammenwachsen sei schon fast selbstverständlich geworden, würde man inzwischen eine sehr spürbare Verhärtung des Tonfalls zwischen Nachbarn und Ländern in der ganzen Welt spüren. “Dem allen halten wir gemeinsam und wacker unsere kleine, aber feine Partnerschaft entgegen. Und aus meiner Sicht könnten wir gar nichts Besseres tun als gerade das“, hielt Wehrle fest, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen, Claire Needs aus Bognor Regis und Ronny Haase aus Trebbin, das eine oder andere Gespräch führte.
Die englischen Gastgeber hatten ein kurzweiliges Programm für die Gäste aus Trebbin und Weil am Rhein zusammengestellt. Unter anderem gab es eine archäologische Führung zu den römischen und eisenzeitlichen Spuren sowie den Gartenanlagen von Highdown Hill und eine Zugfahrt zum Freilichtmuseum Amberley und ins benachbarte Arundel mit ihrem historischen Stadtkern um eine der schönsten Schlossanlagen Englands. Arundel war im Übrigen auch die Kulisse des Kinofilms „Kleine schmutzige Briefe“, der heuer beim Kieswerk Open Air im Programm war. Daneben war auch die alte Königsstadt Chichester das Ziel einer gemeinsamen Unternehmung.
Neben den alt bekannten Gesichtern, die seit Jahrzehnten den Zusammenhalt groß schreiben und die Städtepartnerschaft mit Leben erfüllen, waren dieses Mal auch elf Jugendliche aus allen drei Städten mit von der Partie, die unter anderem einen Abstecher nach Brighton, dem größten und bekanntesten Seebad im Vereinigten Königreich, unternahmen.
Auch Bürgermeister Wehrle genoss die gemeinsamen Tage in Bognor Regis und drumherum, freute sich über das gegenseitige Kennenlernen und das gemeinsame Lachen. „Denn dafür sind die Briten bei uns in Deutschland vor allem auch bekannt: für ihren so originellen und unverwüstlichen Humor.“