Energiekrise

Die Energiekrise beherrscht die Schlagzeilen landauf, landab: Aufgrund geringer Gaslieferungen aus Russland und wegen eines extremen Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage könnte im kommenden Winter eine Gasmangellage entstehen. Bundeswirtschaftsminister Habeck hat bereits am 23. Juni 2022 die 2. Stufe des Notfallplans Gas, die Alarmstufe also, ausgerufen.

Sollte die 3. Stufe, die so genannte Notfallstufe, eintreten, ist die Sicherung des „lebenswichtigen Bedarfs“ unter besonderer Berücksichtigung der geschützten Kunden die oberste Prämisse. Das sind private Haushalte, soziale Einrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeheime oder auch Feuerwehr oder Polizei. Die Notfallstufe sieht eine Rationierung von Erdgas vor, wenn nicht genug Gas zur Deckung der Gasnachfrage vorhanden ist.

Die Bundesregierung hat derweil weitere Energiesparmaßnahmen beschlossen, die kurz- und mittelfristig zur Sicherung der Energieversorgung beitragen sollen. Unter anderem sollen Büroflächen weniger geheizt und Gebäude, Denkmäler oder auch Werbeflächen zu bestimmten Zeiten nicht mehr beleuchtet werden.
Seit dem 1. September gelten in Deutschland zahlreiche Vorschriften zum Energiesparen. So zum Beispiel:

  • Ladentüren dürfen nicht dauerhaft offenstehen
  • Leuchtreklamen müssen ab 22 Uhr erlöschen
  • Denkmäler dürfen nicht angestrahlt werden
  • Maximal 19 Grad in öffentlichen Gebäuden
  • Flure in öffentlichen Gebäuden bleiben kalt

Auch wenn Privatkunden derzeit aktuell nicht direkt von der Alarmstufe betroffen sind, so können die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt einen wichtigen Beitrag leisten. Denn: Wer weniger Energie verbraucht, spart nicht nur Geld und schont die Umwelt, sondern trägt direkt auch zur Versorgungsicherheit bei. Die Rechnung ist einfach: Jede Kilowattstunde Strom, die eingespart wird, reduziert den Gaseinsatz für die Stromerzeugung. Das bedeutet auch, dass jeder Kubikmeter Erdgas, der in den wärmeren Monaten nicht verbrannt wird oder wurde, kann für den anstehenden Winter gespeichert werden.

Meistens geht das auch ganz einfach und ohne große Einschränkungen. Ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Heizung - es gibt so einige Geräte zuhause im Haushalt, die Strom und Wärmeenergie verbrauchen. Was kann ich persönlich tun, um ohne viel Aufwand Energie und damit auch Kosten zu sparen?

Energie sparen im Haushalt

Kochen, backen & Co.

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  • Achten Sie darauf, dass Kochtopf und Kochplatte den gleichen Durchmesser haben. Nutzen Sie Kochtöpfe mit ebenen Böden und gutsitzenden Deckeln
  • Nachwärme nicht einfach so verpuffen lassen. Schalten Sie den Elektroherd schon zehn Minuten vor Garzeitende ab
  • Garen Sie mit wenig Flüssigkeit im geschlossenen Topf
  • Verwenden Sie bei langen Garzeiten einen Schnellkochtopf. Das spart 30 Prozent Energie und 50 Prozent Zeit
  • Verzichten Sie auf das Vorheizen des Backofens
  • Verwenden Sie die Umluftheizung des Backofens, so reichen auch niedrige Temperaturen
  • Durch das gleichzeitige Garen von Gemüse, Beilagen und Fleisch nutzen Sie die Energie im Backofen optimal
  • Öffnen Sie die Backofentür nicht öfter als nötig
  • Reinigen Sie den Backofen sogar nach Gebrauch, wenn möglich per Hand
  • Spezialgeräte, etwa Eierkocher oder Toaster, helfen Ihnen beim Energiesparen

Kühlschrank, Gefrierschrank & Co.

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  • Vermeiden Sie für Kühlgeräte sonnige und warme Standorte. Denn: Durch die hohe Umgebungstemperatur erhöht sich der Energieverbrauch
  • Verzichten Sie beim Kauf eines Kühlschranks auf ein Gefrierfach, wenn Sie bereits ein Gefriergerät haben. Dadurch können Sie den Stromverbrauch des Kühlschranks um bis zu 30 Prozent reduzieren
  • Nehmen Sie Lebensmittel nicht länger also nötig aus dem Kühlschrank. Denn: Je wärmer das Kühlgut, desto höher der nötige Kühlaufwand und Strombedarf
  • Putzen, ersetzen oder tauen Sie verschmutze oder marode Türdichtungen ab. Undichte Türen erhöhen den Stromverbrauch
  • Halten Sie die Lüftungsgitter bei Stand- und Unterbaugeräten frei und sauber. Die Abwärme des Geräts wird so gut abgeführt. Damit ist der optimale Kühlbetrieb gewährleistet
  • Wählen Sie beim Kauf die richtige Größe. Planen Sie pro Person 60 bis 70 Liter Nutzinhalt für Kühlschränke und 40 bis 80 Liter für Gefriergeräte ein
  • Die optimalen Temperaturen im Kühlschrank betragen +7 Grad und beim Gefriergerät -18 Grad
  • Gefriertruhen sind prinzipiell energiesparender als Gefrierschränke. Behalten Sie den Überblick über den Vorrat in Ihrer Gefriertruhe, lange Öffnungs- und Suchzeiten erhöhen den Energieverbrauch
  • Vereisungen erhöhen ebenfalls den Energieverbrauch. Öffnen Sie die Türen deshalb nur kurzzeitig, legen nur abgefüllte und abgedeckte Spiesen ins Gefrierfach und tauen dieses regelmäßig ab
  • No-Frost-Gefriergeräte oder Geräte mit unterschiedlichen Temperaturzonen haben in der Regel einen höheren Energieverbrauch als vergleichbare konventionelle Geräte

Waschmaschine, Trockner & Co.

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  • Nutzen Sie die Füllmenge der Waschmaschine maximal aus und waschen Sie leicht verschmutzte Wäsche bei niedriger Temperatur ohne Vorwaschprogramm. Für normal verschmutzte Wäsche genügt eine Waschtemperatur von 40 Grad. Kochwäsche ist nur bei starken Verschmutzungen notwendig
  • Behandeln Sie einzelne, hartnäckige Schmutzflecken mit Gallseife vor oder weichen die Wäsche ein
  • Dosieren Sie das Waschmittel nach folgender Regel: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“
  • Verwenden Sie Vollwaschmittel ausschließlich für Kochwäsche. Für Fein- und Buntwäsche sind speziell vorgesehene Waschmittel schonender, sowohl für die Wäsche als auch für die Umwelt
  • Es lohnt sich, bei energieeffizienten Wasserbereitungssystemen und kurzen Leitungswegen die Waschmaschine an einen Warmwasseranschluss anzuschließen
  • Schleudern Sie die Wäsche vor dem trockenen. Je höher die Schleuderdrehzahl der Maschine, desto günstiger
  • Nutzen Sie das Fassungsvermögen des Wäschetrockners aus
  • Vermeiden Sie zu lange Trocknungszeiten bei Zeitsteuerungen. Das schadet der Wäsche und kostet unnötig Energie
  • Trocknen Sie Bügelwäsche nur „bügelfeucht“. Damit sparen Sie Energie und das Anfeuchten der Wäsche
  • Entfernen Sie nach jedem Trocknen die Flusen im Luftfilter und leeren Sie den Kondenswasserbehälter
  • Im Wäschetrockner wird Wäsche von alleine weich. Deshalb: Verzichten Sie auf Weichspüler.

Heizung, Heizkörper & Co.

  • Befindet sich die Heizung außerhalb des Wohnbereichs oder in ungenutzten Räumen wie dem Heizungskeller, müssen Heizkessel, Warmwasserbereiter sowie Heizungs- und Warmwasserrohre gedämmt sein. Rohre können Sie übrigens selbst dämmen.
  • Durch geschlossene Rollläden und Vorhänge verringern Sie die Wärmeverluste durch das Fenster. Mit gedämmten Heizkörpernischen sparen Sie bis zu vier Prozent an Heizkosten
  • Zu heiß, zu hohe Heizkosten: Pro Grad weniger an Raumtemperatur sparen Sie rund sechs Prozent Heizkosten
  • Lassen Sie die Heizung regelmäßig warten. Das spart nämlich bis zu 15 Prozent an Energie und erhöht zudem die Betriebssicherheit. Reinigen und entlüften Sie die Heizkörper zu Beginn der Heizsaison, auch das spart bares Geld
  • Vorhänge, falsch platzierte Möbel oder zum Trocknen aufgelegte Handtücher schlucken bis zu 20 Prozent an Wärme. Verkleidungen vor Heizkörpern verhindern, dass sich Wärme im Raum ausbreitet
  • Senken Sie nachts in den Wohnräumen die Raumtemperatur auf 16 bis 18 Grad. Das spart leicht 20 bis 30 Prozent Energie. Nutzen Sie die „Nachtabsenkung“ der Heizung, auch wenn Sie längere Zeit abwesend sind
  • Ein moderner Brennwertkessel kommt mit bis zu 40 Prozent weniger Energie aus. Kombiniert mit Solarthermie wird das sogar noch deutlich weniger
  • Sie sollten unbedingt „Stoß- oder Querlüften“. Denn: Ständig gekippte Fenster treiben die Energiekosten nach oben. In der Heizperiode sollten Sie viermal täglich für etwa fünf Minuten und nach dem Duschen und Kochen zusätzlich kurz lüften. Während des Lüftens sollten die Thermostatventile an den Heizkörpern geschlossen werden.

Warmwasser, Duschköpfe & Co.

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  • Senken Sie die Warmwassertemperatur. Warmes Wasser wird mit einer Temperatur von bis zu 70 Grad bereitgestellt. Da beim Duschen jedoch das warme Wasser auf 38 Grad runtergemischt wird, verursacht die hohe Temperatur hohe Verluste in Speicher und Leitungen. Diese werden verringert, wenn die Temperatur in der Warmwasserbereitung gesenkt wird.
  • Verkürzen Sie die Zeiten der Bereitstellung von warmem Wasser. Denn: Wird diese Bereitschaftszeit minimiert, sinkt der Energieverbrauch deutlich. Wird kein warmes Wasser benötigt, muss auch kein warmes Wasser vorgehalten werden.
  • Optimieren Sie die Zirkulation: entweder zeitlich begrenzen oder abschalten. Je nach Gebäudezustand kann die Zirkulation des Warmwassers zu großen Energieverlusten führen. Zirkuliert das warme Wasser rund um die Uhr, gehen allein dafür zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs drauf. Begrenzen sie die Zirkulation zeitlich oder schalten Sie sie ganz ab. In manchen Fällen lässt sich die Zirkulationstemperatur absenken, womit natürlich auch ein verringerter Verbrauch einher geht. Bei kurzen Wegen ist sogar eine Deinstallation der Zirkulationsleitung möglich.
  • Nutzen Sie wassersparende Duschköpfe. Ein Sparduschkopf kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Zu beachten ist beim Kauf: Der Duschkopf muss einen Wasserdurchfluss von weniger als neun Litern pro Minute habe. Standard-Duschköpfe schütten zwölf bis 15 Liter pro Minute aus, gute Spar-Duschköpfe lediglich sechs bis sieben. Es wird weniger Wasser verbraucht, obwohl das Duschen genauso angenehm und das Strahlbild erhalten bleibt.

Unterstützung in Notlagen

Hohe Nachzahlungen für Strom oder Gas, stark gestiegene monatliche Abschlagszahlungen, angemahnte Rechnungen oder die Androhung Energielieferungen einzustellen: die hohen Energiepreise könnten dazu führen, dass Sie in eine finanzielle Notlage geraten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus und des Jobcenters haben Möglichkeiten, Sie in dieser Notlage zu unterstützen. Ergibt sich für Sie eventuell ein Anspruch auf Wohngeld oder auf Leistungen des Jobcenters und des Sozialamts? Wir helfen und beraten gerne. Kommen Sie bei Fragen auf uns zu.

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